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HEILUNG DEINER WEIBLICHEN KRAFT

Hier sind immer wieder Ergänzungen von Eva Denk und Christopher Amrhein zu unserem Buch für euch als Unterstützung, euren Weg in eure Urkraft noch klarer zu gehen

ZEIT UNSERE LEBENDIGKEIT WIEDERZUFINDEN 

Jeder einzelne hat die Möglichkeit seine Energie auf Erneuerung zu lenken, das Alte zu verdauen und loszulassen. Wir sind dabei manchmal wie verirrte, etwas ungeschützte Kinder die nicht wissen, was nun wirklich wichtig ist und wo es hingeht. Die vorgeschriebenen Wege laufen ins Nirgendwo und die eindeutigen Aufrufe, neue ungewohnte Pfade zu betreten, verhallen immer mal wieder und wir machen weiter wie bisher. Nur wird das immer weniger sinnvoll und auch nicht gewährt. Dabei geht es immer wieder darum, sich klar zu werden, wo es einem wirklich hinzieht, jenseits aller Kompromisse und Glaubensmuster. 

Wo und bei was fühlst du dich lebendig? 

Wann bist du ganz in deinem Element? 

Was lässt dich frei atmen? 

Wovon bist du uneingeschränkt begeistert? 

Was erlaubst du dir nicht zu leben, auszudrücken und zu erfahren? 

Und wie würde es sich anfühlen, all das nun zu wagen, was du dir versagst? 

Denn die kosmischen Kräfte drängen uns jetzt dazu, uns weiter auszudehnen, Bequemlichkeit und Gewohnheit hinter uns zu lassen und neue Kontinente zu erobern. Vor allem werden wir uns die nächste Zeit erinnern, dass es mal eine Zeit gab, wo wir uneingeschränkt vertrauten, dass wir geliebt sind. Es wird Zeit, dass wir diesen Raum nun wieder aktivieren! 

 

 

 

DIE HEIMKEHR ZUM INNEREN KIND

 

WENN DAS INNERE KIND MISSACHTET WIRD

Vielleicht kennst du das: Sobald du wieder nur für andere da bist, weil du glaubst, so die Liebe und Zuwendung zu bekommen, die du so schmerzlich vermisst, schlägt dein inneres Kind Alarm, nimmt dich an die Hand und führt einen Höllentanz auf. Nichts funktioniert mehr, du bist über alle Maßen erschöpft und dem Leben beleidigt.

Wenn du dann weitermachst und immer wieder die Grenzen der Bedürfnisse deines inneren Kindes überschreitest, stürzt du immer tiefer in den Mangel. Du fühlst eine große Traurigkeit und Heimatlosigkeit.

Je mehr dieses Mangelgefühl wächst, umso mehr Sehnen nach etwas, das dich erfüllt, breitet sich in dir aus. Dies ist der Auftakt für alle Süchte und Abhängigkeiten. Du bist verzweifelt auf der Suche nach Hilfe und Liebe im Außen. Doch niemand kann und wird dir helfen, dein inneres, eingesperrtes Kind zu befreien. Das kannst nur du selbst tun.

Du hast den Schlüssel.

Nur du kannst dir Erlaubnis geben, die Gefängnistür zu öffnen.

 

DAS VERLASSENE KIND IN DIR ÜBERNIMMT

 

Sobald sich deine Schwingung reduziert, übernimmt das kleine, verängstigte Kind - und alle verdrängten Emotionen schwappen als Welle von Groll, Wut, Resignation und Bitterkeit über das bewusste Selbst, bis es wie ausgelöscht scheint.

Dann trifft das hungrige, bedürftige Kind die Entscheidungen.

Die Kontrolle entgleitet, und du findest plötzlich diesen tiefen, entspannten Punkt, deinen innersten Kern, nicht mehr. Du hast deine innerste Quelle zugeschüttet mit tausend Ablenkungen und dein inneres Kind zur Adoption freigegeben. Keine Zeit, dich darum zu kümmern, keine Zeit zum Spielen. Wenn du diesen Zustand zu sehr ausdehnst, wird etwas in dir bitter und gehässig.

Du merkst oft gar nicht, dass du an nichts mehr richtig Freude hast. Meist schläfst du schlecht und ernährst dich auch sonst nicht gut. Du fühlst nichts, bist empfindlich und die alten noch nicht verdauten Geschichten treffen dich zielsicher.

 

Das innere Kind irrt in deinem Unterbewusstsein durch dunkle Wälder, ruft nach der tröstlichen Gegenwart der Mutter und bleibt ungehört. Es wandert umher, fühlt sich fremd auf der Erde und findet den Weg nach Hause nicht mehr. Ohne mütterlichen Schutz ist es Freiwild und allem ausgesetzt. Es fühlt sich unendlich traurig, missachtet und alleingelassen. Es kämpft ums Überleben und hat vor Entsetzen vergessen zu weinen. Der einzige Schutz ist, nichts mehr zu fühlen, sondern zu erstarren und einfach weiterzugehen, getrieben, rastlos, voll Panik, unterzugehen und ausgelöscht zu werden. Es ist nicht mehr vorhanden.

Es tut so, als würde es leben und als ginge es nur darum, die rettende warme Hütte zu finden, aber tief innen hat es bereits den Kampf aufgegeben. Es resigniert in Hoffnungslosigkeit und hat kein Vertrauen mehr.

Genau in solchen Momenten der tiefsten Resignation steigt ein anderer Anteil hoch. Jedes Kind ist auf Überleben gepolt. Tief im Innersten weiß es um die eigene, starke Kraft und dass es den Weg aus dem Dickicht finden wird. Deutlich spürt es, wie eine innere Flamme entzündet wird und der Wille zum Leben alle Angst verbrennt. Diese Kraft treibt es an, und so wird es den Bann brechen, der errichtet wurde zwischen ihm und dem Leben. Der Ausweg ist nahe, und das weiß das Kind.

Es wartet auf den richtigen Moment, um an deine Hütte zu klopfen und dich zu rufen. Wenn du dieses herumirrende Kind einlässt, dann überbringt es dir eine wichtige Botschaft. Es geht nur darum, dass du es umarmst und empfängst und wie deinen kostbarsten Schatz hütest. Es wird immer mehr gesunden durch deine aufrichtige Pflege und den Fokus, den du auf seine Heilung setzt.

 

DAS KIND IN DIR WILL GESEHEN WERDEN

 

Hinter diesem tausendfachen Ablauf des Verlustes unserer Lebendigkeit in unserem scheinbar funktionierenden Alltagsleben ruht die Geschichte Liliths, die uralte Mär von der Trennung des aktiven männlichen Erwachsenen-Ichs vom ungestümen weiblichen Kind-Ich. Doch beide gehören zusammen. Beide wollen zu gleichen Anteilen Liebe, Zeit und Annahme bekommen, sodass sie Hand in Hand gehen.

 

Das Erste und Wichtigste, damit du in dir wirklich frei wirst, ist, dein inneres Kind zu entdecken, zu umarmen und zu dir zu nehmen als ein immerwährender Wegweiser, was du wirklich brauchst. Wir alle agieren auf einer unbewussten Kindebene, wenn wir uns bedroht fühlen, verärgert oder müde sind. Wenn unser Erwachsenen-Ich in sich zusammenfällt, weil die Schutzmauern nicht mehr funktionieren, verlieren wir alle schnell unsere Souveränität und unsere distanzierte Abgeklärtheit.

 

Das ungeliebte, verlassene Kind in uns will nichts anderes, als gesehen zu werden. Wenn wir ihm Raum geben, ohne es zurückzudrängen oder abzulehnen, entsteht eine tiefe Loyalität unseren innersten Bedürfnissen gegenüber. Dies ist eine Voraussetzung für wirkliche Freude im Leben.

 

 

 

SCHWINGUNGSERHÖHUNG

WENN SICH DIE SCHWINGUNG SENKT

 

Ist dir schon mal aufgefallen, dass Streit eigentlich nur ausbricht, wenn einer der Partner eine ungute Erfahrung gemacht hat, müde, überfordert oder gestresst ist?

Senkt sich bei einem die Schwingung ab, wird der andere oft unruhig und bekommt ein Gefühl von Abgelehntsein, weil der andere wie überlagert scheint und nicht mehr präsent ist. Oft folgt daraus, dass ein Drama inszeniert wird, um den anderen wieder zu fühlen. Verringerte Schwingung ist mit der uralten Panik verknüpft, nicht geliebt zu sein. Jeder reagiert darauf anders. Die Urwundengefühle werden sofort wieder aktiviert, wenn Schwingung im Raum gesenkt wird.

Manche fühlen sich sofort schuldig, bemühen und kümmern sich oder übernehmen Verantwortung für den Zustand des anderen. Andere zetteln einen Streit an. Wieder andere flüchten.

In all diesen Fällen stecken dann beide in einer verringerten Schwingung.

 

Wenn du ganz an den Anfang eines Geschehens, einer Situation, die dir widerfährt oder einen Streit, der eskalierte zurückgehst, wirst du entdecken, dass du nicht gänzlich unbedarft warst, sondern dass bereits vorher eine gewisse Unsicherheit, Zweifel an dir selbst oder am anderen oder ein Mangel an Schwingung spürbar da war. Oft schwelten in dir bereits Emotionen und Ängste, wenn sie auch nur ganz leise im Hintergrund da waren.

Wenn du ganz genau hineinfühlst, was war da in dir?

Erinnerst du dich an einen Mangel an Klarheit, an einen wertenden oder abwehrenden Gedanken?

Denn meist sind wir überrascht, warum wir Opfer einer Situation sind und warum uns etwas sozusagen aus heiterem Himmel geschieht. Meist jedoch ist der Himmel bereits vorher bedeckt, ist die Eigenschwingung reduziert oder sind wir nicht wirklich bei uns selbst.

Wenn wir in unseren Behandlungen tief in die Urwunde hineinschauen und die Wahrheit erkennen, dann ist meist schon vor dem Trauma eine Instabilität da.

Denn jedem Ereignis fliegen die Boten (die Gedanken) voraus.

 

NEGATIVITÄT SENKT SCHWINGUNG

 

Emotionen, die du unreflektiert nach außen richtest, stören das Feld und senken Schwingung. Neid schmerzt. Wut bringt Chaos und neue Wut, Eifersucht verwirrt. Wenn du Emotionen nicht als zu dir gehörig und aus dir kommend erkennst, verringerst du die Frequenz in deinem Umfeld. Wenn ein anderer gerade nicht stabil ist oder dafür empfänglich, wird er in dein Emotionsfeld hineingezogen. Darum ist Achtsamkeit in unseren Gedanken und Emotionen so enorm wichtig.

Sei dir bewusst, dass du Auswirkung auf das hast, was dir nahekommt.

 

 

WAS BRAUCHT DEINE ESSENZ UM WIEDER IN DIE EIGENE SPUR ZU KOMMEN?   

 

1.  Setze die Entscheidung in dein Feld und handle

2.  Bring dich in einen sicheren Raum

3.  Schreibe. Singe. Tanze.

4.  Umarme dich selbst und nähre dein inneres Kind

5.  Gib dir alle Zeit der Welt und spiele

6.  Ordne dein Umfeld. Reinige deinen Körper.

7.  Umgib dich mit Schönheit und Harmonie

8.  Lass alle Emotionen zu

9.  Geh innen und außen auf eine Abenteuerreise

10. Verzeihe dir alles.

11. Mach nur, was Spaß macht!

12. Schau deinen inneren Bildern zu.

 

 

DIE ÜBERLAGERUNG VON FREQUENZEN

 

Und ebenso gilt für dich:

Fühle genauer hin, was zwischen dir und einem anderen abläuft.

Achte darauf, wie du dich in Gesprächen oder im Beisein eines anderen fühlst. Seine/ihre Gedanken über dich und über sich selbst erzeugen ein Energiefeld, in das du hineingezogen wirst, wenn du nicht achtsam in deinem eigenen Raum bleibst. Gerade sehr sensitive Menschen beginnen, sich spiegelgleich zu verhalten und drücken dieses nichtsichtbare Feld in ihrem Verhalten, ihren Gesten und Äußerungen aus. Derjenige, der gerade eine stärkere Präsenz hat oder mehr Energie aufweist, dominiert das Feld.

Der gemeinsame Raum richtet sich seismografisch danach aus. Dieses Schwingungsfeld wird dich noch eine Zeitlang begleiten.

Darum spüre immer in einer Begegnung, wie du dich wirklich fühlst mit einem anderen. Beobachte wie du dich instinktiv und auch auf Körperebene verhältst. Das zeigt dir sehr deutlich, was tatsächlich im Miteinander abläuft.

Möchtest du flüchten?

Spürst du, dass es dich wegzieht?

Oder bist du bereit, den anderen näher spüren?

Geht der andere wirklicher Nähe aus dem Weg?

Genießt du jede Minute des Beisammenseins?

Bist du inspiriert und danach aufgefüllt mit Energie?

Oder fühlst du dich nach einem Treffen eher unruhig oder schlapp?

 

JEDER ANTWORTET AUF SCHWINGUNG

 

Kennst du das? Jemand verhält sich dir gegenüber unsicher, entschuldigt sich dauernd, ist übermäßig bemüht. Eigentlich müsstest du voller Mitgefühl sein, aber meist entsteht ein anderes Gefühl in uns – das der Ablehnung, manchmal sogar Wut. Man fühlt sich nicht hingezogen, unwohl und wird selbst entweder übertrieben selbstsicher, ungeduldig oder unauthentisch und unsicher.

Wenn sich das Feld von Selbstwertmangel in einer Begegnung öffnet, gibt es mehrere Möglichkeiten des Umgangs:

Du fühlst dich abgestoßen und suchst das Weite.

Du gehst auf die gleiche Ebene und lässt dich in das Feld hineinziehen.

Du stellst dich drüber und kompensierst damit deinen eigenen Selbstwertmangel.

Oder du hast so viel Energie und bist in Mitgefühl und öffnest ein Tor für die Liebe.

Alles hängt davon ab, wie du dich gerade selbst in dir fühlst. Je höher du schwingst, umso mehr bist du in der Lage in einer Begegnung ein neues Feld zu eröffnen. Denn die höhere Schwingung dominiert. Dann erhebst du den anderen und nimmst ihn mit in den Raum des Selbstwerts.

 

WENN ES DIR AN SELBSTWERT MANGELT

 

Was tun wir nicht alles aus einem Mangel an Selbstwert! Wir bemühen uns unendlich und mit aller Energie andere davon zu überzeugen, dass wir ein Recht haben hier zu sein, dass wir wichtig sind, dass wir etwas zu geben haben. Wir laufen Energie, Zuwendung, Achtung und Applaus von außen unermüdlich hinterher aus Angst, uns dem Schmerz der eigenen Wertlosigkeit zu stellen... Und natürlich, es geht uns sofort besser, er-leicht-ert für einige Zeit, wenn es uns gelingt unsere Ziele zu erreichen.

Du glaubst vielleicht, wenn jeder liebevoll auf dich zugehen würde, du besser aussehen würdest, jeder deine Fähigkeiten erkennt, dann würdest du dich augenblicklich besser fühlen, könntest dich so wie du bist mehr annehmen.

Oft fühlen wir uns zu jemand hingezogen, der gerade mehr Energie hat als wir. Wir nennen das dann Verlieben. Das heißt, dass wir uns an der Schwingung eines anderen bedienen möchten, weil es uns an einer bestimmten Frequenz mangelt. Du glaubst, ein anderer hat das, was du im Grunde nur in dir findest.

Eine gewisse Zeit mag das durchaus gelingen und es kann durch wirkliche Anteilnahme vieles in dir heilen. Doch lass die Beziehungen im Außen zerbrechen, lass dich die Arbeit verlieren oder werde einfach nur kritisiert und alles ist wieder da. All die Gefühle von Versagen, die tiefe Angst, nicht gut genug zu sein, steigen wieder hoch. Und du merkst: Es bleibt deine Aufgabe, deinen Selbstwert zu erkennen hochzuhalten.

Energie folgt der Aufmerksamkeit. Füllst du dich mit dieser Schwingung auf, die du im Außen suchst, endet deine Bedürftigkeit.

 

DER WEG ZUR EIGENMÄCHTIGKEIT

 

Übernimm Verantwortung für deinen Himmel und für deine Hölle.

Beende das Opferspiel radikal.

Das heißt nicht, dass du sofort die äußere Situation wandelst, aber es bedeutet, dass du dem, was geschieht, nicht mehr die Macht gibst, über deine Gefühle zu bestimmen.

Wenn du zurücktrittst, entdeckst du die Zusammenhänge mit deiner Einstellung, deinen Gedanken, Ängsten und den Resultaten, die du im Leben empfängst.

Jedes Ego wehrt sich aufs Heftigste, diese Wahrheit für sich wirklich anzuerkennen – wobei es uns leicht fällt das Muster bei einem anderen zu entdecken. Wenn du immer wieder lamentierst, wie schlimm alles ist und wie schrecklich ungerecht du behandelt wirst, bringst du dich immer wieder in den uralten Zustand der Ohnmacht.

Wenn du diese Ebene lostrittst, landest du direkt im Selbstwertmangel:

„Ich bin es nicht wert. Warum geht es anderen besser? Ich bin ein Versager. Ich bin dem Schicksal hilflos ausgeliefert. Ich kann nichts ändern.“

Die Spirale beginnt sich nach unten zu drehen. Alles, was du nun erfährst, ist wie eine Bestätigung für deine Einstellung. Das Universum bedient dich hingebungsvoll in den Wahlen, die du mit deinen Gedanken und Gefühlen setzt. Immer mehr fühlst du dich aussichtslos, denn du siehst die Wahrheit deiner Eigenmächtigkeit nicht mehr.

Deine Schwingung verringert sich und die Schatten spielen ihr Spiel mit dir.

Übernimm Verantwortung für dein Licht und für deinen Schatten.

Das bist du, du machtvolles Wesen.

 

 

 

DAS HERZ HEILEN

WENN DIE VERLETZUNGEN HEILEN

 

Solange du dein Herz verschlossen hältst aus Angst vor weiteren Verletzungen, wirst du nicht mit deinem inneren Kind voll Lebendigkeit tanzen. Niemals wird der ganze Himmel dein sein. Und du wirst damit auch nicht die Herzen um dich öffnen und vor allem wirst du das Herz der Erde nicht nähren.

Heilung geschieht, wenn du den Schmerz und die Ekstase wieder zulässt. Dies jedoch kann nur geschehen, wenn du ganz genau hinsiehst. Manchmal ist es einfach an der Zeit und alles zeigt sich.

 

REISE INS INNERSTE HERZ

 

Um drei Uhr früh liege ich wach im Bett. Traurigkeit breitet sich in mir aus nach einem Telefongespräch, in dem alte Wunden wieder aufgerissen wurden. All die Gefühle von Verrat, die Angriffe, die ich nicht verstand, die Feigheit in der Liebe und die Ängste vor erneutem Verlust sind plötzlich wieder so präsent, als stünden sie wie eine Fratze vor mir, die schauen will, wie sehr ich noch erschrecke. Ja, das tue ich. Ich zittere vor Abscheu. Es tut weh, schwappt hoch und bleibt. Keine Chance für Verdrängung oder friedliches Einschlafen.

So bitte ich meine geistigen Begleiter um Hilfe.

Helft mir, zu verstehen. Helft mir, zu lösen!

 

Bilder entstehen in meinem Inneren. Ich lasse alles zu, was kommen mag.

Als Erstes sehe ich einen kegelförmigen Berg und gehe darauf zu.

Je genauer ich hinsehe, desto mehr entpuppt er sich als massiver Eisberg.

Ich frage, was ich tun soll, und höre eine klare Stimme: Fünfmal umqueren! Ich frage nicht, wozu, sondern gehe los. Runde um Runde werden meine Schritte schwerer. Als ich fast am Ende meiner Kräfte bin, sehe ich einen zweitürigen Eingang und ich trete ein.

Im Kreis im diffusen Dämmerlicht sitzen sehr verschiedene Wesen. Ich spüre eine dichte Energie, als ob sie festgefroren wären. Als ich genauer hinsehe, erkenne ich einen nach dem anderen. Die erste Liebe, die leidenschaftliche Beziehung, der beleidigte Freund, der herrische Mann.

Dort sitzen sie, all die Männer, die mich so tief verletzt haben, dass ich immer noch nicht vergessen und verzeihen konnte. Sie scheinen zu warten. Stumm und konzentriert blicken sie in den Boden vor sich ...

Ja, das sind die Wesen, die ich in mein Herz ließ, ich liebte sie alle.

 

EIN URALTER TANZ DER LIEBE

 

Genau diesen Wesen habe ich die Türen zu meinem Herzen geöffnet, denn nur sie konnten mich berühren, erreichen und verletzen. Wir sind in einem uralten Tanz gefangen, den ich noch nicht durchbrechen konnte. Denn ich hüte meine Verletzungen von jedem Einzelnen, der sich hier versammelt hat. Der Liebhaber, der mich zerstören wollte aus Angst, mich zu verlieren. Der Mann, dem ich mich ganz hingab und der mit einer anderen wegging, wollte, dass ich mich für ihn entscheide. Der Freund, der mich verraten hat, wollte, dass ich dableibe.

Und ich entdecke erstaunt, dass ich sie alle zutiefst verletzt habe. Es war ein gemeinsamer Tanz. Wir konnten einander im Herzen erreichen und verletzen, eben weil wir uns lieben. Und wir haben immer wieder die Rollen getauscht. All meine Verletzungen, die mich scheinbar zum Opfer machen, habe ich als Täter ebenso zugefügt.

 

MITGEFÜHL UND ANNEHMEN HEILT

 

Mitgefühl und Tränen fließen. Sofort fühle ich mich freier. Und ich erkenne: Der Schlüssel zum Herzen ist das Annehmen.

Das physische Herz schmerzt. Der Schmerz ist uralt und doch so präsent, als wäre es die Gegenwart. Doch sanft und langsam lockern sich die Ketten aus Eis und die Erstarrung lässt nach. Ich bin an meinen wundesten Punkten getroffen worden und habe wieder, wie in tausenden Jahren Leben auf der Erde, mit Erstarrung und Rückzug reagiert. Wie unzählige Male zuvor habe ich wieder mein Herz eingefroren, um es vor dem Schmerz zu schützen ...

Es sind meine Erfahrungen die ich mir als endlose Geschichte der Rechtfertigung, mein Herz nicht mehr zu öffnen, unentwegt erzählte. Immer, wenn mir ein anderes Wesen nahekam, packte ich die Erinnerung an die Schreckenskammer verschmähter und zurückgewiesener Liebe aus und kramte in den Kisten, wo ich Verrat, Übergriffe und Ablehnung hütete.

 

Zum ersten Mal seit langem habe ich wieder Mitgefühl mit mir selbst, und es dehnt sich aus zu den Menschen, die da stumm sitzen. Ich sehe ihre Verletzlichkeit. In ihrer eigenen Hilflosigkeit gefangen, konnten sie mich natürlich nicht umarmen, Liebe zeigen, wahr sein. Genauso wenig wie ich. Und so riss die jahrtausendealte Wunde immer wieder auf und blutet nun vor sich hin, nicht nur bei mir.

Und doch ist es meine Wunde, meine Verletztheit, die ich zu fühlen und anzunehmen habe. Es war meine Entscheidung, massive Schutzwälle aufzubauen. Ich glaubte, alles besser zu ertragen, wenn ich andere dafür verantwortlich mache, aber das ist nicht die Wahrheit - und ich weiß es.

 

WENN DAS HERZ SICH WIEDER ÖFFNET

 

Mein Herz löst sich aus der Schockstarre und weint bittere Tränen. Das Eis schmilzt und langsam löst sich alles festgehaltene Gift. Ich erinnere mich wieder an mein strahlendes inneres Selbst. Ich atme aus.

Die Bitterkeit war der Schutzmantel vor der Liebe. Dahinter, in diesem zarten Kern, ruht sie und wartet. Hinter all der Angst, die Liebe nicht mehr wieder zu finden, ist sie lebendiger denn je in unseren Herzen bewahrt geblieben.

 

Was ist die Heilung unseres verletzten Herzens?

 

Erkennen, annehmen, sich selbst umarmen für all die Erfahrungen auf der Erde. Das Wissen, dass der andere ebenso ein verletztes Herz trägt und aus diesem mit uns agiert, heilt die Wunde. Unser aller Herz hat so viele Bruchstellen, die wir vor unserem Gegenüber verstecken wollen. Wenn du einen anderen in seiner Verletzlichkeit und Abwehr umarmen kannst, umarmst du dein eigenes Herz.

 

 

EINE NEUE GESCHICHTE

 

Aufzuschreiben, was für Erfahrungen du mit dem Thema der tiefsten Verletzung, deiner selbst vor dir uneingestandenen Schwäche und deiner bestgehüteten Wunde, gemacht hast, kann das Tor für eine andere Sichtweise öffnen. Finde den roten Faden, der sich von Kindheit an durch dein Leben zieht und vielleicht weiter, noch viel weiter in andere Zeiten zurückreicht, versuche die Bilder wahrzunehmen, die in dein Bewusstsein dringen wollen und schreibe auf, was du siehst.

 

Spüre tief in dich hinein und stelle dir vor: Was wäre in deinem Leben, wenn du einen anderen Glaubenssatz in dir hättest? Was würde sich ändern? Stelle dir all diese verworrenen, schmerzhaften Situationen in deiner Vergangenheit vor und kreiere eine neue Geschichte mit einem neuen Glaubenssatz, zum Beispiel: „Ich bin es wert, geliebt und reich beschenkt zu werden.“ Wie reagieren die Menschen, deine Mitspieler nun auf dich? Wie verändern sich die schwierigen, verletzenden Situationen in deinem Leben?

Und nun stelle dir dein Leben im Jetzt vor mit deinem neuen Glaubenssatz. Was wäre anders? Übungsmaterial hast du ja sicher genug in deinem Leben. Sei nur einen Moment bewusst, wenn du wieder in dein altes Verhaltensmuster fällst, und du wirst erkennen, dass du den Schlüssel zur Veränderung in deinen Händen hältst. Hüte ihn wie einen Schatz. Erinnere dich in jeder Situation deines Lebens an deinen veränderten, positiven Glaubenssatz und dein Leben wird sich wandeln. Auf die Dauer verändert sich jedoch nicht nur deine Zukunft, es wandelt sich auch deine Vergangenheit. Wenn du in jedem Moment der Schöpfer bist und wenn Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart gleichzeitig existieren, dann bist du in der Lage, dieses Jetzt in diesem Moment zu wandeln.

 

 

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